MEDIATION – WIE DU ALS FÜHRUNGSKRAFT IN KONFLIKTEN FAIR VERMITTELST

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MEDIATION – WIE DU IN KONFLIKTEN FAIR VERMITTELST

Konflikte sind unvermeidlich, in jedem Unternehmen. Ob mit Kunden, zwischen Mitarbeitern, Abteilungen oder sogar auf Führungsebene – Meinungsverschiedenheiten können schnell eskalieren.

Hier kommst Du als Führungskraft ins Spiel. Deine Rolle ist entscheidend, um solche Konflikte nicht nur zu entschärfen, sondern konstruktiv zu lösen. Die Mediation ist ein starkes Werkzeug, das Du nutzen kannst, um wiederkehrende Konflikte dauerhaft zu klären und nachhaltige Lösungen zu finden.

Doch wie genau sieht Deine Rolle als Mediator aus?

DEINE ROLLE ALS MEDIATOR

Wichtig: Als Mediator bist Du nicht der Richter, sondern ein Vermittler.

Deine Aufgabe ist es, den Konfliktparteien zu helfen, selbstständig zu einer Lösung zu kommen. Du führst den Prozess, aber die Lösung kommt von den Beteiligten.

Dabei geht es nicht darum, die “richtige“ Entscheidung zu treffen, sondern die Parteien anzuleiten, selbst eine für alle tragfähige Lösung zu entwickeln.

Dein Ziel ist es also, ein Umfeld zu schaffen, in dem Verständnis und Zusammenarbeit wieder möglich werden.

Wichtig ist, dass Du keine Partei ergreifst. Du hilfst beiden Seiten, ihre Sichtweise darzulegen, ohne zu bewerten oder zu entscheiden. Deine Stärke liegt darin, den Prozess so zu lenken, dass jeder zu Wort kommt und keiner sich übergangen fühlt.

SPIELREGELN & RAHMUNG

Damit Mediation gelingt, müssen klare Spielregeln gelten. Du schaffst den Rahmen, in dem die Konfliktparteien miteinander kommunizieren können. Nur so wird ein produktiver Dialog möglich.

Hier sind einige der wichtigsten Regeln, die Du vorab festlegen solltest:

Respektvolle Kommunikation:

Beleidigungen oder Unterbrechungen sind tabu. Jeder muss ausreden dürfen und die Chance haben, seine Sichtweise darzulegen.

Aktives Zuhören:

Jede Partei soll die andere Seite nicht nur anhören, sondern wirklich verstehen. Dafür kannst Du als Mediator auch Verständnisfragen stellen: „Wie hast Du das Gesagte verstanden?“

Vertraulichkeit:

Alles, was im Raum besprochen wird, bleibt dort.

Diese Regel ist enorm wichtig, um Vertrauen aufzubauen.

Fokus auf Lösungen:

Alte Wunden aufzureißen, bringt nichts. Schuldzuweisungen u.ä. bleiben draußen, stattdessen konzentrierst Du Dich darauf, gemeinsam mit den Parteien nach vorn zu schauen.

Rahme Deine Rolle als Mediator vor dem Start.

Stelle vorab klar, dass Du Dich für beide Seiten gleichermaßen einsetzt. Du darfst jederzeit an die Regeln erinnern und auch unterbrechen, wenn das Gespräch entgleist.

Lasse Dir diese Regeln noch einmal extra von beiden Seiten bestätigen, damit klar ist, dass Du den Hut aufhast!

WIE DU ALLPARTEILICH SEIN KANNST

Das Konzept der Allparteilichkeit ist in der Mediation zentral. Es bedeutet, dass Du als Mediator nicht “neutral“ bleibst, sondern für beide Seiten gleichermaßen Partei ergreifst. Das klingt paradox, ist aber der Schlüssel zu einer erfolgreichen Mediation.

Du machst deutlich, dass jede Seite ihre Sichtweise haben darf und ihre Interessen gleich wichtig sind. Du hilfst beiden Parteien, ihre Argumente klar zu formulieren und die Perspektive der anderen zu verstehen.

So schaffst Du ein Gleichgewicht, das Vertrauen fördert und die Bereitschaft erhöht, aufeinander zuzugehen.

Eine Möglichkeit, allparteilich zu bleiben, ist es, die Interessen beider Seiten zu spiegeln, z.B.: „Ich verstehe, dass Dir die Zeitplanung wichtig ist, und ich sehe auch, dass für Dich die Qualität an erster Stelle steht.“

KONSENS STATT KOMPROMISS

Viele denken bei Konfliktlösungen automatisch an Kompromisse. Doch Kompromisse führen oft dazu, dass keine Seite wirklich zufrieden ist – weil jeder etwas aufgeben muss. Das Ziel der Mediation ist jedoch ein Konsens, bei dem beide Seiten das Gefühl haben, gewonnen zu haben.

Wie erreichst Du das? Indem Du den Parteien hilfst, die Interessen hinter ihren Positionen zu erkennen. Oft kämpfen die Beteiligten um oberflächliche Standpunkte („Ich will das Budget erhöhen“), doch die wahren Interessen liegen tiefer („Mir geht es um die Sicherheit, dass das Projekt erfolgreich ist“).

Wenn beide Seiten ihre tieferen Bedürfnisse verstehen, wird es leichter, eine Lösung zu finden, die für alle funktioniert.

Anstatt „50/50“ aufzuteilen, suchst Du nach kreativen Ansätzen, die beiden Seiten mehr geben, als sie ursprünglich erwartet haben.

Der Kern des Konsensprinzips:

Eine Lösung, bei der die Anliegen aller Beteiligten berücksichtigt wurden.

 FAZIT: MEDIATION ALS LEADERSHIP-SKILL

Als Unternehmer oder Führungskraft ist Mediation eine mächtige Fähigkeit, die Dir hilft, Konflikte nachhaltig zu lösen und das Klima in Deinem Unternehmen positiv zu beeinflussen. Du bist der Vermittler, der den Raum schafft, in dem Lösungen entstehen können.

Indem Du die richtigen Spielregeln aufstellst, allparteilich agierst und auf Konsens statt Kompromiss setzt, wirst Du sehen, dass Mediation weit mehr ist als nur Konfliktlösung.

Es ist ein Weg, Vertrauen aufzubauen und Zusammenarbeit zu stärken – und genau das ist es, was Dein Unternehmen braucht, um langfristig erfolgreich zu sein!

P.S.: Wenn Du bei einer Mediation nicht weiterkommst, kann es hilfreich sein Jemanden von außen dazu zu holen.

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