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Jobhopping: Warum Mitarbeiter illoyal werden und was Du dagegen tun kannst
Es ist schon lange kein Geheimnis mehr: Immer mehr Arbeitnehmer scheinen nicht mehr die gleiche Treue ihrem Arbeitgeber gegenüber zu haben wie früher. Das Phänomen des ständigen Jobwechsels, auch bekannt als Jobhopping, ist heute weit verbreitet. Aber warum ist das so? Was sind die wahren Gründe für diese zunehmende Untreue? Heute beleuchten wir die Hintergründe und geben Dir Strategien an die Hand, wie Du die Loyalität Deiner Mitarbeiter behältst.
Unzufriedenheit mit dem Chef – oft der Hauptgrund für den Wechsel
Die Beziehung zum Vorgesetzten spielt eine entscheidende Rolle für die Mitarbeiterbindung. Wenn der Chef autoritär ist, kein Vertrauen schenkt oder sogar toxisches Verhalten an den Tag legt, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Mitarbeiter via Jobhopping das Weite suchen. Zum Beispiel kann eine Führungskraft, die keine Anerkennung zeigt und die Leistungen ihrer Mitarbeiter nicht wertschätzt, dazu führen, dass diese das Unternehmen verlassen.
Die folgenden Punkte werden uns in Mitarbeitergesprächen am häufigsten genannt:
- fehlender Respekt und mangelnde Wertschätzung von Vorgesetzten
- keine oder nur wenig Transparenz
- für Mitarbeiter nicht erreichbar/verfügbar oder nahbar
- toxisches Verhalten (Mobbing, Demütigung, Bevorzugung)
- fehlendes Vertrauen; wenig bis kaum Zuverlässigkeit und Berechenbarkeit
- ungesunde Fehlerkultur; keine Übernahme von Verantwortung und ausgeprägte Schuldkultur
Jobhopping wegen fehlender Flexibilität
In einer Welt, die sich schnell verändert, sind flexible Arbeitszeitmodelle ein Muss. Unternehmen, die hier nicht mithalten können, verlieren schnell ihre talentiertesten Mitarbeiter an die Konkurrenz. Ein Beispiel dafür können starre Arbeitszeiten und keine Möglichkeit von zu Hause aus zu arbeiten sein, während die Konkurrenz flexible Arbeitszeitmodelle und Remote-Arbeitsmöglichkeiten anbietet.
Gründe weshalb es bei der Konkurrenz für Mitarbeiter angenehmer ist:
- Sie thematisieren die Work-Life-Balance ihrer Mitarbeiter.
- Sie achten auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
- Sie bieten die Remote– und Homeoffice-Modelle an.
- Sie stellen sich auf die individuellen Flexibilisierungsbedürfnisse ihres Teams ein.
Geld ist wichtig!
Fair bezahlt zu werden, ist für viele Arbeitnehmer ein entscheidender Faktor. Wenn der aktuelle Arbeitgeber keine angemessene Bezahlung bieten kann, wird sich schnell nach Alternativen umgeschaut. Zahlt Deine Konkurrenz deutlich mehr, hilft der obligatorische Obstkorb nicht.
Fehlende Karriereperspektiven
Mitarbeiter streben nach Entwicklungsmöglichkeiten und Aufstiegschancen. Unternehmen, die keine klaren Karrierepfade bieten, verlieren ihre Mitarbeiter an Unternehmen, die dies tun.
Jobhopping ist populär
Für viele ist das Jobhopping eine Möglichkeit, bessere Gehälter auszuhandeln und sich weiterzuentwickeln. Das Phänomen des Job-Hopping wird stärker, aber nicht ausschließlich von der jüngeren Generation praktiziert. Es ist durchaus üblich, seinen Marktwert zu steigern, indem man unterschiedliche Erfahrungen sammelt.
Ein Wechselrhytmus von 3 Jahren im CV kommt auch bei den meisten Personalern gut an.
Unvereinbare Unternehmenswerte
Arbeitnehmer suchen nach Unternehmen, die ihre eigenen Werte und Überzeugungen teilen. Wenn die Werte des Arbeitgebers nicht mit den eigenen übereinstimmen, werden die Mitarbeiter früher oder später gehen.
Wichtige immer wieder genannte Werte:
- Authentizität
- Nachhaltigkeit
- Verantwortungsbewusstsein
- Innovation
- Offenheit
- Transparenz
- Fairness
Misstrauen aufgrund fehlender emotionaler Bindung
Eine schwache Mitarbeiterbindung kann zu Misstrauen führen. Wenn Mitarbeiter das Gefühl haben, nicht genügend unterstützt oder eingebunden zu sein, verlieren sie schnell das Vertrauen.
Leistungsdruck begünstigt Jobhopping
Zu viel Druck und Erwartungen können dazu führen, dass Mitarbeiter überlastet sind und sich nach einem neuen Job umsehen. Unrealistische Zielvorgaben, ein hohes Arbeitspensum und regelmäßige, als selbstverständlich angesehene Überstunden treiben Deine Mitarbeiter geradezu in die Hände der Konkurrenz.
Deine Möglichkeiten
Was Kannst Du also tun gegen Jobhopping? Was kannst Du tun, um die Treue ihrer Mitarbeiter zu stärken? Es gibt zwar keinen Zaubertrank, aber Du kannst prüfen, wie weit Euer Unternehmen in folgenden Punkten ist und diese stetig weiterentwickeln:
Positive Unternehmenskultur
Gut ausgebildete Führungskräfte, gute Firmenwerte, die auch eingehalten werden, Betriebsklima und vernünftige Fehlerkultur. Dazu gut organisiert mit wenig Überstunden.
Klare Entwicklungsperspektiven
Bietest Du gute Karriereaussichten? Und ganz wichtig: Wissen Deine Mitarbeiter davon!? Werden Mitarbeiter nur nach ihren Hardskills beschäftigt, oder wirklich nach ihren Stärken!?
Faire Bezahlung
Am Schluss ist nur ein Betrag wichtig: Der, der auf dem Konto Deines Mitarbeiters landet. Sorge also für mehr Netto vom Brutto und eine vernünftige Bezahlung von der Deine Mitarbeiter leben können.
Wann wurden das letzte Mal die Gehälter angepasst? Werden steuerbegünstigte Goodies, wie Gutschein und Pauschalen ausgeschöpft? Übernimmt Dein Unternehmen z.B. Mitgliedschaften in Fitnessstudios etc.
Du siehst, es gibt einiges an Möglichkeiten, Jobhopping zu reduzieren. Es liegt bei Dir, die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter zu erkennen und entsprechend darauf zu reagieren. Denn am Ende des Tages ist eine starke Mitarbeiterbindung entscheidend für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens.
Wenn Du weitere Fragen zum Thema hast, wir haben jederzeit ein offenes Ohr für Dich und bieten Dir zudem mit unserem Leaders Excellence Mentoring die Lösungsflatrate der Führungskräfte und Unternehmer an.