SITUATIV FÜHREN: So steigerst Du Produktivität, Sinn und Wertschätzung

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Situativ führen, denn die Zeit brüllender Chefs ist (hoffentlich) lang vorbei. In den aktuellen Zeiten ist Kooperation der Schlüssel zu Sinn und Erfolg.

Und ist das die Lösung?

Aus unserer Sicht JA!

…wenn je nach Situation auch Anleihen aus anderen Stilen mit einfließen: Die notwendige Grundlage bildet der kooperative Stil, ergänzt wird situativ mit autoritären und Laissez-faire Anteilen. Diese 3 Stile vereinen sich zu einem gut zu handhabenden, ergebnisorientierten, situativen Führungsstil.

Mit ein wenig Training leicht umsetzbar und kommt ohne die gefühlt 20 anderen Stile aus. Holt trotzdem alle Deine Mitarbeiter ab und nimmt sie mit in einen produktiveren, angenehmen Arbeitsalltag. Verbessert das Betriebsklima und entlastet nicht zuletzt Dich als Führungskraft, indem Du lernst, in welcher Situation Du welchem Mitarbeiter welche Verantwortlichkeiten überträgst.

Jeder von uns hat natürlich aufgrund seiner eigenen Erfahrungen, Werte und Persönlichkeit einen eigenen präferierten Führungsstil. Diesen gilt es kennenzulernen, Stärken zu nutzen, Schwächen und Einseitigkeiten zu erkennen und bei Bedarf zu transformieren.

Gleichzeitig braucht auch jeder Mitarbeiter aufgrund seiner Erfahrungen, seiner Werte und seiner Persönlichkeit eine andere Herangehensweise bei Art und Umfang von Aufgaben und Verantwortlichkeiten.

Flexibilität ist gefragt! Und auch leichte Umsetzbarkeit…

In der Praxis hat sich eben dieser Mix aus Kooperation, notwendiger Autorität und vertrauensvollem Laissez-faire bewährt.

Lass uns die verschiedenen Ansätze – den kooperativen, autoritären und den Laissez-faire-Führungsstil – genauer betrachten und schließlich den situativen Führungsstil als optimalen Weg für Wertschätzung, Sinnfindung und Produktivität erkunden.

KOOPERATIVER FÜHRUNGSSTIL: DIE KRAFT DER GEMEINSAMEN ENTSCHEIDUNGEN

Der kooperative Stil betont die Einbindung der Teammitglieder in den Entscheidungsprozess. Hier ist die Meinung jedes Einzelnen von Bedeutung.

In Situationen, in denen Kreativität und Teamarbeit gefragt sind, fördert der kooperative Stil die individuelle Beteiligung und Zusammenarbeit.

Nachteile sind langwierige Prozesse, Meetingflut und schwierige Entscheidungsfindung

AUTORITÄRER FÜHRUNGSSTIL: KLARHEIT SCHAFFEN

Der autoritäre Stil zeichnet sich durch klare Entscheidungswege und effektive Aufgabenverteilung aus. Entscheidungen werden von oben nach unten getroffen.

Klare Strukturen führen zu klaren Erwartungen, was die Unsicherheit für die Mitarbeiter verringert.

Die klare Richtung und regelmäßiges Controlling ermöglichen den Mitarbeitern, sich auf ihre Aufgaben zu konzentrieren.

Schnelle Entscheidungen können zu effizienteren Arbeitsprozessen führen.

Aber Vorsicht: Die Führungskraft kann zum Flaschenhals werden und mit allgegenwärtigem Controlling überfordert sein, Mitarbeiter finden wenig Sinn und Wertschätzung in ihrer Arbeit und werden oder bleiben extrem unselbstständig. Bei übermäßigem Gebrauch hohe Gefahr des Quiet Quittings.

LAISSEZ-FAIRE FÜHRUNGSSTIL: VERANTWORTUNG DELEGIEREN

Der Laissez-faire Stil gibt den Mitarbeitern einen hohen Grad an Entscheidungsfreiheit und Autonomie. So kannst Du die optimale Entfaltung der Potenziale erreichen.

Dein Vertrauen in die Fähigkeiten der Mitarbeiter gibt Sinn und Wertschätzung. Die hohe Eigenverantwortlichkeit fördert darüber hinaus die persönliche Entwicklung durch Ausloten und  Erkennen eigener Grenzen.

Kreative Lösungsansätze können entstehen, wenn Mitarbeiter Raum für Innovation haben.

Leider ist dieser Stil nicht für jeden Mitarbeiter geeignet, zu wenig Strukturen können zu anhaltender Überforderung führen und so demotivieren.

Bei zu wenig Prüfung der Ergebnisse können sich Prozesse in die falsche Richtung entwickeln.

DER SITUATIVE FÜHRUNGSSTIL: DIE KUNST DER ANPASSUNG

Der situative Führungsstil nimmt das Beste aus allen Welten, so kannst Du Dich optimal an die jeweilige Situation und die individuellen Bedürfnisse der Teammitglieder anpassen. So bekommst Du zu jedem gewünschten Prozess unterschiedliche Perspektiven und kannst Spitzenleistungen abrufen. Und wenn es mal auf schnelles Handeln ankommt, hast Du auch das richtige Handwerkszeug parat.

Grafik: Führungsbuch.de 2. Auflage / Seite 70

Q1 = niedrige fachliche & soziale Kompetenz (Motivation)

Autoritärer Führungsstil

Solche Mitarbeiter solltest Du nach Möglichkeit meiden, da es neben der Kompetenz auch an Leistungsbereitschaft fehlt. Wenn Du aber ein bestehendes Team übernimmst, lässt sich der Umgang manchmal nicht vermeiden.

Diese Art Mitarbeiter benötigt klare Regeln und Aufgaben und engmaschiges Controlling.

Wichtig: Bekommst Du sie mittelfristig nicht aus Q1 heraus, macht eine Trennung Sinn. Unbedingt darauf achten, dass andere Mitarbeiter sich nicht herunterziehen oder demotivieren lassen!

Q2 = niedrige fachliche & hohe soziale Kompetenz

Autoritär/kooperativer Führungsstil

Diese Mitarbeiter brauchen viel Aufmerksamkeit, um nicht abzurutschen. Auch hier sind klare Regeln und Aufgaben mit wenig Eigenverantwortung und ein gutes Controlling Pflicht.

Vereinzelt kann man diesen Mitarbeitertyp in Entscheidungen einbeziehen, um die Leistungsbereitschaft oben zu halten.

Eine gezielte Mitarbeiterentwicklung ist hier Pflicht, um dauerhaft Erfolge zu erzielen!

Q3 = hohe fachliche & niedrige soziale Kompetenz

überwiegend kooperativer Führungsstil

Mitarbeiter dieses Typs sind solide, zuverlässige Mitarbeiter, die an Entscheidungen beteiligt werden wollen, aber selten viel Verantwortung übernehmen. Teilverantwortung kann bereits gut delegiert werden, die Mitarbeiter brauchen jedoch kleine Zwischenziele, Handlungsanweisungen und regelmäßiges Controlling, um gut zurechtzukommen.

Erhalte die Motivation und entwickle diese Mitarbeiter gezielt weiter, um noch bessere Ergebnisse zu bekommen.

Q4 = hohe fachliche & soziale Kompetenz

Kooperativer bis Laissez-fair Stil

Hast Du diese Mitarbeiter in Deinem Team, ist das Gold wert!

Je nach persönlicher Ausrichtung kommen sie mit wenig Vorgaben aus, steuern wertvolle Ideen bei und nehmen Dir Aufgaben und Verantwortung ab, wo Du es brauchst. Gib ihnen Ziele, manchmal noch den ein oder anderen Tipp, prüfe die Ergebnisse in definierten Abständen und lass sie Wege finden, auf die Du vielleicht nie gekommen wärst.

So bleibt für Dich mehr Platz und Ruhe, um strategisch arbeiten zu können.

Diese Mitarbeiter wollen sich weiterentwickeln und einbringen. Regelmäßige Fortbildung und Angebote zur Persönlichkeitsentwicklung sind essenziell und erhöhen die Bindung und Motivation enorm.

FÜR JEDE SITUATION DER RICHTIGE FÜHRUNGSSTIL

Indem Du flexibel reagieren kannst und Dein Verhalten anpasst, können viele Konflikte und Demotivationsfaktoren vermieden werden. Der situative Führungsstil bietet Dir alle Möglichkeiten, Deine Mitarbeiter ihren Bedürfnissen und Fähigkeiten entsprechend einzubinden.

In jeder Situation kannst Du die optimale Führungsmethode wählen, sei es durch Unterstützen, Coachen, Delegieren oder Direktivität, um die besten Ergebnisse zu erzielen.

Die Fehlerquote durch Überforderung und unklare Kommunikation sinkt, die verbesserte intrinsische Motivation führt zu weniger Fehlzeiten, besserer Bindung und mehr Mit-Denkern, statt nur Mit-Arbeitern.

So gewinnst Du Klarheit und Sicherheit, wem Du welche Aufgaben zumuten kannst und hast mehr Zeit für die wirklich wichtigen Aufgaben.

Wenn Du mehr über das Thema erfahren willst, schau in unser Führungsbuch.de oder profitiere von der Erfahrung tausender Führungskräfte in unserem Mentoring.

Viel Erfolg bei der Umsetzung.

Alexandra & Marc

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