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Vertrauen ist gut, Kontrolle ist … ?

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3 Minuten Lesezeit

Das Transparenz Paradoxon: Wie zu viel Kontrolle Deine Mitarbeiter lähmt

„Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser.“

Viele Führungskräfte glauben fest an dieses Motto, überzeugt, dass ständige Überwachung die Produktivität erhöht und Fehler minimiert. Doch hier steckt ein gewaltiger Denkfehler, der als „Transparenz Paradoxon“ bekannt ist.

Das Transparenz Paradoxon verstehen

Das Transparenz Paradoxon besteht aus zwei Teilen:

  • Transparenz: Diese bedeutet Durchsichtigkeit und Nachvollziehbarkeit. Als Führungskraft heißt das, dass Du jederzeit Einblicke in die Arbeit Deiner Mitarbeiter hast und ihre Handlungen überwachen kannst.
  • Paradoxon: Dieser Begriff beschreibt einen widersprüchlichen Effekt. In diesem Fall bedeutet mehr Transparenz nicht mehr Produktivität, sondern im Gegenteil, die Leistung kann um bis zu 15 Prozent sinken (Quelle: The New York Times/Bits).

Der Chef im Großraumbüro – Ein Trugschluss

Stell Dir vor, Du bist eine ambitionierte Führungskraft, die durch außergewöhnliche Leistung glänzen möchte. Um zu zeigen, dass Du anders bist, entscheidest Du, nicht im Einzelbüro zu sitzen, sondern mitten im Großraumbüro, immer nah an Deinem Team. Du denkst, Deine Präsenz motiviert Deine Mitarbeiter und steigert ihre Produktivität.

Aber die Realität sieht anders aus. Erinnerst Du Dich an die Schulzeit? Wenn der Lehrer während einer Prüfung hinter Dir stand und Dir über die Schulter schaute? Dieses beklemmende Gefühl, das Dich von der Arbeit abhielt und wertvolle Zeit kostete?

Genauso fühlen sich Deine Mitarbeiter, wenn Du ständig präsent bist. Sie beginnen zu schauspielern, um engagiert zu wirken, während sie innerlich blockiert sind.

Das Transparenz Paradoxon im Detail

Ständige Kontrolle schürt Angst. Mitarbeiter fürchten Fehler, zögern bei kreativen Experimenten und haben Angst, faul zu wirken. Diese Angst lähmt sie. Je stärker Du kontrollierst, desto mehr sinkt ihre Konzentration und Produktivität. Der Schlüssel zu mehr Leistung liegt nicht in ständiger Überwachung, sondern in Gelassenheit und Vertrauen.

Die Lösung: Vertrauen statt Kontrolle

Das Transparenz Paradoxon lässt sich nur durch Vertrauen auflösen. Erinnere Dich an die Prüfungssituation: Wann konntest Du Dich wieder konzentrieren? Sobald der Lehrer weiterging. Genauso geht es Deinen Mitarbeitern.

Du musst Dich von der Vorstellung lösen, dass sie ohne ständige Kontrolle faul sind. Vertraue darauf, dass sie kompetent und motiviert sind. Vertrauen fördert Eigenverantwortung, Kreativität und Motivation.

Transparenz richtig umsetzen

Transparenz ist wichtig, aber sie darf nicht mit Kontrolle gleichgesetzt werden. Transparenz verbessert den Informationsfluss, beschleunigt die Zusammenarbeit, reduziert Fehler und schafft eine angenehme Arbeitsatmosphäre. Doch Kontrolle führt nur zur Simulation von Produktivität, während die tatsächliche Leistung sinkt.

So praktizierst Du „richtige“ Transparenz:

Vertrauen schenken: Gib Deinen Mitarbeitern das Gefühl, dass sie Neues ausprobieren und eigene Ideen einbringen dürfen, ohne Angst vor negativen Konsequenzen.

Selbst transparent sein: Sei authentisch, berechenbar und offen. Kommuniziere Deine Ziele und Erwartungen klar und verständlich, verhalte Dich professionell und gib wichtige Informationen weiter.

Kontrolle vs. Vertrauen

Natürlich braucht Dein Unternehmen Transparenz, aber diese sollte nicht in ständiger Kontrolle bestehen. Kontrolle erzeugt Angst und Unsicherheit, während Vertrauen Eigenverantwortung und Kreativität fördert. Denke daran: Je entspannter und selbstständiger Deine Mitarbeiter arbeiten können, desto produktiver und zufriedener sind sie.

Fazit: Ein neuer Führungsstil

Richtige Transparenz und gelebtes Vertrauen machen Deine Mitarbeiter autonomer, kreativer und motivierter. Sie entspannen sich, arbeiten selbstständig und fühlen sich wertgeschätzt. Dies verbessert das Arbeitsklima und stärkt die Bindung an das Unternehmen – besonders wichtig in Zeiten des Fachkräftemangels.

Es fördert auch den Teamzusammenhalt und die Kreativität, da Mitarbeiter offener kommunizieren und zusammenarbeiten.

Verabschiede Dich vom Transparenz Paradoxon und etabliere eine Kultur des Vertrauens und der Selbstverantwortung. Wie stehst Du zu diesem Thema? Welche Erfahrungen hast Du mit Transparenz und Kontrolle gemacht?

Foto von ichwillfuehren.de Autor Marc Mütz

Marc

Experte für resiliente Persönlichkeitsentwicklung und nachhaltige Prozessoptimierung

Resilienzberater, Agile Coach und Autor

12 Jahre beratender Verkauf

8 Jahre Trainer für emotionales Lernen und lösungsorientierte Gesprächsführung

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