VOM KOLLEGEN ZUM CHEF: 6 wichtige Punkte für Deine neue Rolle

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Wenn Du vom Kollegen zum Chef wirst: 6 Punkte mit denen Du schnell in die neue Rolle wächst

Die Beförderung vom “normalen“ Mitarbeiter in eine Führungsposition ist ein Meilenstein Deiner Karriere. Du erhältst ein größeres Gehalt und die Chance, die Unternehmensentwicklung aktiv zu beeinflussen. Allerdings bringt dieser Rollenwechsel auch zahlreiche Herausforderungen mit sich…

Welche das sind und wie Du sie meistern kannst, erfährst Du hier:

Für dich als Chef verändern sich Beziehungen und Teamdynamik

Der Wechsel vom Kollegen zum Chef verändert Deine Beziehungen am Arbeitsplatz grundlegend. Ehemalige Kollegen sind nun Deine Mitarbeiter, was eine neue, hierarchische Dynamik mit sich bringt. Diese Veränderung führt nicht selten zu gewissen Spannungen, insbesondere dann, wenn mehrere Kandidaten für die Beförderung in Betracht kamen. Das Neid und Missgunst mitschwingen, ist etwas mit dem Du rechnen musst.

Um diese Herausforderungen zu meistern, ist eine klare und transparente Kommunikation unerlässlich. Sprich offen über Deine Vorstellungen und Ziele und berücksichtige die Anregungen und Bedenken Deines Teams. Regelmäßige Einzel- und Teamgespräche helfen Dir, Vertrauen aufzubauen und Missverständnisse zu vermeiden. Es ist essenziell für Dich, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Autorität und Zugänglichkeit zu finden, damit eine positive Arbeitsatmosphäre erhalten bleibt und/oder gefördert wird.

Balance zwischen Mitarbeiterinteressen und Unternehmenszielen

Als Führungskraft befindest Du Dich in einer Sandwich-Position zwischen den Bedürfnissen Deiner Mitarbeiter und den Zielen des Unternehmens. Die passende Balance zu finden, erfordert Fingerspitzengefühl und strategisches Denken. Auf der einen Seite solltest Du Deine Mitarbeiter in Entscheidungsprozesse einbinden, um ein Gefühl der Zugehörigkeit und des Verständnisses für die Unternehmensziele zu fördern.

Auf der anderen Seite muss Dir aber jederzeit bewusst sein, dass Du als Führungskraft verantwortlich für die Erreichung dieser Ziele bist!

Und mehr noch, wenn Du aus Gefälligkeit den Kumpel raushängen lässt und zu lasch führst, gefährdest Du Arbeitsplätze und damit die Leben und Familien Deiner Mitarbeiter.

Also noch einmal: Klartext ist Pflicht! Manchmal muss man anfangs Unpopuläres durchsetzen, damit es hinterher allen besser geht.

Die Kunst als Chef zu delegieren

Effektives Delegieren muss eine Deiner Schlüsselkompetenzen werden. Gerade zu Beginn Deiner Führungsrolle kann es schwerfallen, Aufgaben abzugeben und anderen zu vertrauen.

“Schnell mal selber machen, dann ist es erledigt!“

Wenn Du Dich bei der Reflexion Deines Arbeitstages mehrfach dabei erwischst, läuft was schief.

Das Loslassen und die Stärken Deiner Mitarbeiter zu erkennen und ihnen Verantwortung zu übertragen, ist absolut entscheidend. Es fördert nicht nur die Entwicklung Deines Teams, sondern reduziert auch Deine eigene Arbeitsbelastung. So hast Du mehr Zeit neue Strategien auszuarbeiten, Prozesse zu optimieren und falls nötig, Deinen Mitarbeitern beizustehen.

Die Königsdisziplin ist, Aufgaben entsprechend den Fähigkeiten und Interessen der Mitarbeiter zu verteilen und gleichzeitig Unterstützung und Ressourcen bereitzustellen, um ihre Erfolge zu maximieren.

Die Entwicklung eines flexiblen Führungsstils als Chef

Die Entwicklung eines angepassten Führungsstils erfordert wie viele andere Kernkompetenzen eines Leaders Reflexion, Anpassungsfähigkeit und Geduld. Verschiedene Führungsstile haben jeweils ihre eigenen Stärken und Herausforderungen. Hier sind einige der wichtigsten:

Autoritärer Führungsstil

Vorteile: Klare Anweisungen und schnelle Entscheidungsfindung in entscheidenden Situationen. Gibt strukturorientierten Mitarbeitern Sicherheit.

Nachteile: Du bist was Entscheidungen angeht der Flaschenhals, führt langfristig zu geringer Mitarbeiterzufriedenheit und Unselbstständigkeit derselben.

Tipp: Dosiert und Mitarbeiter-/Kontextabhängig anwenden, nicht dauerhaft einsetzen!!

Demokratischer Führungsstil

Vorteil: Hohe Beteiligung und Kreativität möglich, Mitarbeiter fühlen sich wertgeschätzt.

Nachteil: Risiko von Endlosmeetings, allgemein längere Entscheidungsprozesse, manchmal zu wenig Struktur.

Tipp: Auch wenn sehr modern und zu Recht gefordert, kann er ohne ergänzende Führungsstile schnell zur Erfolgsbremse werden.

Laissez-faire-Führungsstil

Vorteile: Bietet viel Autonomie und Innovation, Verantwortung delegieren ist der Weg zu sinnvoller Skalierung. Bei den richtigen Mitarbeitern auf die richtige Art und Weise angewendet, können sich diese zu echten Selbstläufern entwickeln, was den Führungsalltag sehr erleichtert.

Nachteile: Nicht für jeden Mitarbeiter ist geeignet, kann zu Unsicherheiten führen, pointiertes Controlling ist sinnvoll und notwendig.

Tipp: Probiere es bei jedem Deiner Mitarbeiter aus und beobachte genau, mit wieviel Freiheit und Verantwortung die jeweilige Person umgehen kann. Scheue Dich nicht bei Überforderung Verantwortung wieder zurückzunehmen.

Situativer Führungsstil

Vorteile: Mit ihm bist Du flexibel und anpassungsfähig, denn er setzt sich aus den oben beschriebenen Stilen zusammen. Je nach Mitarbeiter und Situation jonglierst Du als Führungskraft mit Autorität, demokratischen Ansätzen und Laissez-Faire und bist so jeder Herausforderung gewachsen.

Nachteile: Dieser Stil erfordert gutes Urteilsvermögen, eine gewisse Erfahrung und sehr hohe Flexibilität der Führungskraft.

Tipp: Übe Dich und reflektiere die verschiedenen Führungsstile und setze sie für den Anfang nur auf Mitarbeiterebene ein. Sprich: setze bei jedem Deiner Mitarbeiter einen passenden Schwerpunktstil.

Gesamte Teams situationsbezogen auf diese Art zu führen erfordert eine Menge Übung und Einfühlungsvermögen und ist immer der zweite Schritt.

Wenn vom situativem Führungsstil die Rede ist, ist das nicht ein bestimmter Stil mit fixen Anteilen an Autorität, Mitbestimmung und einfach laufen lassen…

Du solltest die genaue Linie immer an Deinen Bedürfnissen und Werten, der Unternehmenskultur und natürlich auch an den Bedürfnissen Deines Teams ausrichten. Flexibilität ist hier, wie so oft, die effektivste Lösung.

Die Rolle des Mentors

Ein Mentor kann eine unschätzbare Ressource für Dich als Chef und neu beförderte Führungskraft sein. Du bekommst eine unabhängige Perspektive und kannst auf wertvolle Erfahrungen und Einsichten zugreifen. So musst Du nicht bei 0 starten und kannst Dir die ein oder andere Negativerfahrung sparen.

Ein guter Mentor hilft Dir dabei, durch die neuen Herausforderungen zu navigieren, beantwortet mit Leichtigkeit Fragen, die Dich allein nächtelang nicht schlafen lassen und fördert Deine persönliche Entwicklung in einer Art und Geschwindigkeit, wie Du sie allein nur schwer erreichen kannst.

Gute Mentoren kannst Du sowohl innerhalb als auch außerhalb des Unternehmens finden.

Innerbetriebliche Mentoren sind mit ihrer Nähe zur Firmenstruktur eine großartige Unterstützung, um sich schnell in der neuen Position zurecht zu finden. Außerbetriebliche helfen Dir dabei, neue Lösungen und Ansätze zu denken und anzugehen und arbeiten so besonders gut der Betriebsblindheit entgegen.

Selbstreflexion und kontinuierliches Lernen

Selbstreflexion ist ein wesentlicher Bestandteil Deiner Entwicklung als neuer Chef und neue Führungskraft. Regelmäßiges Feedback von Mitarbeitern, Kollegen, Vorgesetzten und Mentoren hilft Dir, eigene blinde Flecken zu identifizieren und Dein Führungsverhalten zu optimieren. Kontinuierliche Weiterbildung durch Fortbildungen, Seminare und Trainings ist ebenfalls entscheidend. Halte dich über aktuelle Trends auf dem Laufenden und tausche Dich zu Best Practices aus und erweitere so ständig Deine Fähigkeiten und Möglichkeiten.

Anspruchsvoll, aber machbar

Der Übergang von einem Kollegen zum Chef kann eine komplexe und herausfordernde Erfahrung sein. Sie erfordert Deine Bereitschaft zum persönlichen Wachstum und Weiterentwicklung. Mit der richtigen Vorbereitung, Einstellung und Unterstützung kannst Du diese neue Rolle zu einer bereichernden und erfolgreichen Karriereerfahrung machen. Nutze Deine Chance, exzellente Führungsfähigkeiten zu entwickeln und positive Veränderungen in Deinem Team und Unternehmen zu bewirken.

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