MICROMANAGEMENT VERMEIDEN: So führst Du Deine Mitarbeiter richtig

Begleitbild zum Leadership Insights Blogbeitrag: MICROMANAGEMENT VERMEIDEN: So führst Du Deine Mitarbeiter richtig
3 Minuten Lesezeit

MICROMANAGEMENT VERMEIDEN: So führst Du Deine Mitarbeiter richtig

Als Leader möchtest Du natürlich das Beste aus Deinem Team herausholen. Doch manchmal verfallen selbst die besten Führungskräfte ins Micromanagement, oft ohne es zu merken.

Dabei schadet zu viel Kontrolle nicht nur der Produktivität, sondern auch dem Vertrauen und der Motivation Deiner Mitarbeiter.

Wie kannst Du also Micromanagement erkennen und vermeiden? Und wir gehen auf die Frage ein, ob es Situationen gibt, in denen es tatsächlich angebracht ist?

Zusätzlich bekommst Du einen kleinen Guide, mit dem Du besser einordnen kannst, welcher Mitarbeitertyp welches Maß an Führung braucht.

Micromanagement erkennen

Der wichtigste Schritt, denn was man nicht sieht, kann man auch nicht verändern…

Micromanagement bedeutet, dass Du jedes Detail der Arbeit Deiner Teams kontrollierst und Dich zu sehr in operative Aufgaben einmischt. Du gibst detaillierte Anweisungen, überprüfst ständig den Fortschritt und bist bei jedem Schritt involviert.

Ein gesundes Maß an Kontrolle ist wichtig, aber Micromanagement geht über das hinaus, was sinnvoll ist.

Neben der Demotivation und der “Erziehung“ unselbstständiger Mitarbeiter machst Du Dich selbst zum Flaschenhals der Produktivität und hast keine Chance strategisch zu arbeiten.

Daran erkennst Du Micromanagement: 

  • Du überprüfst ständig den Fortschritt der Arbeit und korrigierst Details.
  • Deine Mitarbeiter kommen zu Dir, um sich jede Entscheidung absegnen zu lassen.
  • Du hast das Gefühl, nur Du könntest die Arbeit richtig erledigen.
  • Entscheidungen werden nicht im Team getroffen, sondern von Dir allein.

Wann brauche ich Micromanagement und wann nicht?

Die kurze Antwort: In den meisten Fällen brauchst Du es nicht. Micromanagement ist in der Regel ein Zeichen von Unsicherheit – entweder auf Deiner Seite oder der Seite Deiner Mitarbeiter.

Es ist wichtig, zwischen Momenten zu unterscheiden, in denen detaillierte Anleitung nötig ist, und jenen, in denen Vertrauen und Eigenverantwortung besser sind.

Situationen, in denen Micromanagement kurzzeitig sinnvoll sein kann:

Onboarding neuer Mitarbeiter: Neue Teammitglieder brauchen in aller Regel mehr Anleitung, um sich in die neuen Prozesse und Strukturen einzufinden.

Krisen oder Notfälle: In kritischen Situationen, wenn schnelle und präzise Entscheidungen notwendig sind, kann mehr Kontrolle den Unterschied machen.

Mitarbeiter mit Leistungsschwierigkeiten: Wenn ein Mitarbeiter Schwierigkeiten hat, seine Aufgaben zu bewältigen, kann eine engere Führung vorübergehend helfen. Achte darauf, die Gründe dafür in einem angemessenen Rahmen und ohne Vorwürfe mitzuteilen.

In allen anderen Fällen ist es besser, eine Balance zu finden, bei der Du Dein Team unterstützt, ohne es ständig zu kontrollieren. Langfristiges Micromanagement führt unweigerlich dazu, dass Deine Mitarbeiter passiv werden und ihre Eigeninitiative verlieren.

Welcher Mitarbeitertyp braucht welches Management?

Nicht jeder Mitarbeiter braucht die gleiche Führung. Je nach Erfahrung, Persönlichkeit und Situation solltest Du Deine Führung anpassen, um optimale Ergebnisse zu erzielen:

Der eigenverantwortliche Mitarbeiter

Dieser Mitarbeitertyp ist selbstständig, gut organisiert, fachlich kompetent und braucht wenig Anleitung. Du gibst klare Ziele, notwendige Ressourcen und lässt dann den Mitarbeiter eigenständig arbeiten.

Kontrolliere nur die Ergebnisse und ab und an ein Zwischenergebnis bei größeren Projekten, und vertraue darauf, dass er den Weg dorthin selbst findet.

Für diesen Mitarbeitertyp ist Micromanagement Gift. Es wird als Misstrauen empfinden und die Motivation leidet.

Der weniger erfahrene Mitarbeiter

Hier ist etwas mehr Anleitung gefragt. Gerade am Anfang einer neuen Aufgabe oder Position braucht dieser Mitarbeitertyp klare Strukturen und Erwartungen. Ansonsten kann die permanente Unsicherheit demotivieren. Gib regelmäßig Feedback und stehe für Rückfragen zur Verfügung.

Doch auch hier gilt: Achte darauf, dass Du nicht jeden Schritt kontrollierst. Lass dem Mitarbeiter Raum, um zu wachsen.

Der unsichere oder leistungsschwache Mitarbeiter

Mitarbeiter, die unsicher sind oder Schwierigkeiten haben, ihre Leistung zu erbringen, brauchen eine intensivere Betreuung. Hier kannst Du kurzfristig etwas mehr Kontrolle übernehmen, um den Mitarbeiter zu unterstützen.

Aber: Mach aus Micromanagement keine Dauerlösung. Ziel sollte es immer sein, den Mitarbeiter so zu fördern, dass er selbstständiger wird.

Der kreative oder visionäre Mitarbeiter

Dieser Mitarbeitertyp braucht viel Freiraum, um seine besten Ergebnisse zu liefern. Notwendig sind Deadlines und Meilensteine um Fortschritt zu strukturieren. Micromanagement würde nur blockieren und die Kreativität einschränken.

Setze hier auf Zielvereinbarungen und lass viel Spielraum bei der Umsetzung.

Fazit: Vertrauen statt Kontrolle

Als Leader ist es Deine Aufgabe, das richtige Maß an Führung für jeden Mitarbeitertyp zu finden. Micromanagement kann in bestimmten Situationen sinnvoll sein, doch in den meisten Fällen führt es eher zu Frustration und Demotivation.

Wie immer gilt: Schaffe ein Umfeld, in dem Deine Mitarbeiter Verantwortung übernehmen können, gib ihnen Vertrauen und unterstütze sie nur dann, wenn es wirklich nötig ist. So förderst Du Eigeninitiative, Motivation und letztendlich Euren gemeinsamen Erfolg.

Wie gehst Du aktuell mit dem Thema Micromanagement um? Wieviel läuft über Deinen Tisch? Wo musst Du mehr tun? Wo könntest oder solltest Du Dich zurücknehmen?

Das könnte Dich auch interessieren

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner